88 Tasten – Conlon Nancarrow und das Selbstspielklavier
Der mexikanische Komponist Conlon Nancarrow (1912 – 1997) hat mit seinen rund 50 Studies for Player Piano ein ganz eigenes musikalisches Universum geschaffen, das erst Mitte der 80er Jahren umfassend entdeckt wurde, nachdem Jürgen Hocker zwei Ampico-Flügel restaurieren ließ und somit diese Musik für Selbstspielklavier in den Konzertsälen in ganz Europa live gespielt werden konnte.
Die Studies von Conlon Nancarrow gehören mittlerweile zu den herausragenden Klavierkompositionen des 20. Jahrhunderts. In ihnen findet sich neben melodischer Polyphonie – wie bei Johann Sebastian Bach – ein schier unendlicher Spielraum für metrische Komplexitäten. Hier finden Sie alle Studies als Video-Aufnahmen mit Blick auf die laufende Rollen.
Aus der reichhaltigen Sammlung von Jürgen Hocker präsentiert die durch Michael Denhoff und Willem-Jan Beeren kuratierte Ausstellung Entwürfe, Lochstreifen-Rollen, Partituren, Bilder, eine Stanzmaschine sowie Videos aller Studies und bietet somit einen umfassenden Einblick in Arbeitsweise und Werk von Conlon Nancarrow. Auch ein Selbstspielklavier wird gezeigt; auf diesem wird in vier etwa einstündigen moderierten Konzerten die faszinierende Musik von Conlon Nancarrow aufgeführt.
Ausstellungsdauer: 30. August bis 25. Oktober 2015
Öffnungszeiten: Mi-Fr 15-18 | Sa 14-17 | So und feiertags 11-17 Uhr
Eröffnung: Samstag, 29. August 2015, 18 Uhr mit Michael Denhoff und Prof. Willem-Jan Beeren
Begleitprogramm:
Einführungen in das Werk und Aufführung ausgewählter Studies
von Conlon Nancarrow sowie anderer neuer Werke für Player-Piano (u.a. von György Ligeti, Tom Johnson, Michael Denhoff, Steffen Schleiermacher)
Samstag, 29. August, 18h (im Rahmen der Vernissage)
Samstag, 05. September, 18h
Sonntag, 06. September, 11h
Samstag, 03. Oktober, 18h
Sonntag, 04. Oktober, 11h
Das ausführliche Programm finden Sie hier.
Programmgestaltung und Moderation: Michael Denhoff
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Raumklang-Installationen
Architekturstudenten der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft zeigen zweiwöchentlich wechselnde Raum-Klanginstallationen, die aus der Beschäftigung mit Leben und Werk Conlon Nancarrows entstanden sind.
gkg-Studio (kleiner Raum), 30. August bis 25. Oktober 2015
Begleitung: Prof. Willem-Jan Beeren
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Samstag, 17. Oktober 2015, 20 Uhr
zirkel eins
music is the best…
Das Synclavier im Werk von Frank Zappa.
Ein Abend mit Detlef Beer
Wie Conlon Nancarrow das player piano verwendete, so hat sich der amerikanische Musiker und Komponist Frank Zappa des elektronischen synclaviers bedient: Auch damit lassen sich Kompositionen unabhängig von ausführenden Musikern umsetzen und in Klänge verwandeln. Diese Arbeiten haben Zappas Spätwerk zunehmend bestimmt und sind ähnlich eigentümlich und einzigartig wie die studies Nancarrows.
Anhand von Musikbeispielen zeigt der Bonner Maler und Zappa-Kenner Detlef Beer Analogien zu Conlon Nancarrow und ordnet Zappas Kompositionen in dessen übriges Werk ein, das zwischen Rock, Jazz, Klassik und sonstigen musikalischen Genres und klanglichen Formen ein OEuvre ergibt, wie es in der jüngeren Musikgeschichte einmalig ist.
Einladungskarte (.pdf, 2,1 MB)
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Die Ausstellung ist Teil des offiziellen Rahmenprogramms des Internationalen Beethovenfestes 2015
Sponsoren: Klavierhaus Klavins
Kuratierung und Organisation: Michael Denhoff, Willem-Jan Beeren
Aufbau und technische Betreuung: Dirk Ufermann