Strom : Klänge
Das Studio für elektronische Musik der Hochschule für Musik und Tanz Köln
damals und heute
18. Juni – 6. August
Köln wurde nach dem 2. Weltkrieg in den 50er und 60er Jahren zu einer der wichtigsten Metropolen der Neuen Musik. Nicht zuletzt der WDR und sein elektronisches Studio lockten die namhaftesten Komponisten aus aller Welt in die Stadt.
Auch die Musikhochschule Köln, die zunächst im alten NWDR-Gebäude in der Dagobertstraße beheimatet war, bot mit eigenem Studio ab 1965 den Studiengang Elektronische Musik an, zunächst unter der Leitung von Herbert Eimert, der politisch unbelastet 1945 einer der ersten Angestellten des NWDR wurde und 1951 ebendort auch das weltweit erste Studio für Elektronische Musik begründet hatte, dessen Leitung dann ab 1963 Karlheinz Stockhausen übernahm.
Nach dem Ende der Lehrtätigkeit Eimerts an der Hochschule für Musik übernahm Hans Ulrich Humpert, der zuvor von 1968 – 1972 als sein Assistent gewirkt hatte, die künstlerische Leitung des Hochschulstudios und brachte es technologisch auf den damals neuesten Stand.
Als technischer Leiter des Elektronischen Studios wurde von 1973 bis 2017 Marcel Schmidt verpflichtet. In dieser Zeit wurde das Studio der Hochschule weltweit zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für junge Komponisten.
Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Objekte dieser Ausstellung, die diese Geräte wieder einmal aus dem Dunkel des Depots ins Licht der Öffentlichkeit rücken möchte. Die haptischen wie designerischen und ästhetischen Qualitäten der älteren Geräte in Verbindung mit ihren jeweils akustisch musikalischen Funktionen beim Fertigen neuer elektrischer Klänge können so erfahrbar gemacht werden.
Dass der damalige Aufwand elektronische Musik / Klänge zu erzeugen ein gewaltiger war gegenüber den aktuellen Möglichkeiten, die heutige Computertechnik bietet und die damit die Arbeit zunehmend erleichtert und erweitert, erkennt man schon allein daran, wie „schlank“ und „aufgeräumt“ das Studio für elektronische Musik der HfMT Köln mittlerweile wirkt.
Die letzte grundlegende Umgestaltung fand 2010 statt und wurde durch den derzeitigen künstlerischen Leiter Michael Beil durchgeführt, der seit 2007 die Verantwortung zur Weiterentwicklung des Studios übernommen hat.
Bemerkenswert ist, dass sich junge Komponisten nun wieder vermehrt der alten Geräte erinnern und diese – wie beispielsweise den schon legendären ARP-Synthesizer – wieder für ihre neuen Ideen einsetzen. So etwa bei den beiden Konzerten am 21. und 23. Juli.
Hier finden Sie einen Videorundgang durch die Ausstellung.
Veranstaltungen:
Sonntag, 18.6. um 11 Uhr
Eröffnung, u.a. mit Vorstellung der alten Geräte durch Marcel Schmidt
Sonntag, 25.6. um 11.30 Uhr
Podiumsgespräch mit den Komponisten York Höller, Michael Beil und Sergej Maingardt
Moderation: Michael Denhoff
Freitag, 7.7. um 19.30 Uhr
Filmabend “TON BAND MASCHINE”
Präsentation: Michael Beil
Sonntag, 9.7. um 17 Uhr
1. Hörstunde (ältere Werke aus dem Studio)
Moderation: Michael Denhoff
Sonntag, 16.7. um 11.30 Uhr
2. Hörstunde (ältere Werke aus dem Studio)
Moderation: Michael Denhoff
Freitag, 21.7. um 20 Uhr
1. Konzert mit neuen Werken aktuell Studierender
Eduardo Loria Lazcano
Hidden Architecture: four miniature landscapes (2021)
für Video und Tape (stereo version)
Tamara Estefanía Miller Ilabaca
(Des)—Vítreo / (Un)—Vitrify (2023)
Andrés Mauricio Quezada León
Cross Talk (2023) für ARP 2500
Sonntag, 23.7. um 11.30 Uhr
2. Konzert mit neuen Werken aktuell Studierender
Unai Urkola Etxabe
Pizza Boy, Picco Coffee, and the Illusion of Free Will (2023)
Szymon Wojcik
suppose it is (2023) for ARP 2500
Sonntag, 6.8. um 11 Uhr
Finissage
Öffnungszeiten: Mi-Fr: 15-18 Uhr, Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr
Programmkarte zu den Konzerten am 21.7. & 23.7.:
Die gesellschaft für kunst und gestaltung wird gefördert von der Bundesstadt Bonn.
Diese Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit